Geschichte
Das starke und andauernde Bemühen, dem Grab Eduard Bernsteins auf dem Friedhof Eisackstraße die Ehrengrabwürde wieder zu gewähren, ist mit Erfolg gekrönt worden. Der Senat von Berlin hat mit Beschluss vom 12. Juli 2016 die Anerkennung der Grabstätte Bernsteins als Ehrengrabstätte des Landes für die Dauer von 20 Jahren beschlossen. In der letzten Woche wurde die rotbraune Berliner Ehrengrabplakette auf dem Grab plaziert.
Mit Freude haben die Bernstein-Patinnen aus der SPD Friedenau darauf hin das Grab neu geschmückt. Dass Eduard Bernstein keinesfalls aus dem historischen Gedächtnis verschwunden ist, beweisen gepflanzte Blumen und auch Steine auf dem Grabstein, die unbekannte Besucher hinterlassen haben.
Auf dem Friedhof Eisackstraße am Innsbrucker Platz wurde der bedeutende sozialdemokratische Vordenker und Theoretiker Eduard Bernstein begraben.
Seit 2010 pflegen und schmücken die Bernstein-Patinnen der SPD Friedenau Ingeborg Ludwig, Dorothee Mortensen, Eva Liebchen und Gudrun Blankenburg regelmäßig das Grab, um es nicht schutzlos zu lassen.
Gemeinsam mit der Friedensinitiative Schöneberg, Linken und Grünen gedachte die SPD Friedenau der Ermordung von Rosa Luxemburg vor 97 Jahren. Die Gedenkveranstaltung fand vor der Cranachstraße 58 in Friedenau, wo Rosa Luxemburg von 1902 bis 1911 wohnte. Gudrun Blankenburg erinnerte im Namen der SPD Friedenau an das Wirken von Rosa Luxemburg. Ottokar Luban stellte als Sekretär der Internationalen Rosa-Luxemburg-Gesellschaft den neuesten wissenschaftlichen Forschungsstand vor.
Die Rede von Gudrun Blankenburg zum Nachlesen:
In unserem Friedenau liegt das Grab von Eduard Bernstein auf dem Friedhof Eisackstraße am Innsbrucker Platz. Der Friedhof ist seit 2006 aufgelassen, immer weniger Blumenschmuck sieht man auf den Gräbern. Dafür wird das Grab von Eduard Bernstein von unserer Abteilung von den Bernstein-Patinnen Ingeborg Ludwig, Eva Liebchen, Dorothee Mortensen und Gudrun Blankenburg seit 2013, dem 150. Jubiläumsjahr der SPD zweimal im Jahr mit frischen Blumen und Grün bepflanzt. Immer liegen auch Steine auf dem Grab zum Gedenken an den jüdischen Eduard Bernstein.
Leb wohl, Günter Grass! Vor zwei Tagen, am Samstag gingen wir, eine Gruppe von Neumitgliedern unserer SPD-Abteilung Friedenau, die auch früher Deine SPD-Abteilung war, an Deinem einstigen Wohnhaus Niedstraße 13 vorbei. Im Nachbargarten stand die große Magnolie kurz vor Ihrer Blüte. Du hast sie jedes Jahr erlebt und auch Dein Freund Uwe Johnson, der nebenan wohnte.
Heute bist Du von uns gegangen. Besonders uns Friedenauern hast Du etwas Besonderes hinterlassen. Das Buch heißt: Aus dem Tagebuch einer Schnecke. Darin stellst Du uns Deine Kinder vor, setzt der Marktfrau auf dem Breslauer Platz ein Denkmal und verrätst uns, dass Willy Brandt die Taschenuhr von August Bebel trug. Und Du beschreibst uns die selbstgewählten Mühen, mit Deinem „Wahlkontor“ quer durch Deutschland zu fahren, auf Wahlkampftour für Deinen Freund und Kanzlerkandidaten Willy Brandt. Die Kinder fragten Dich damals, wenn Du wieder aufbrechen wolltest:
Siegfried Heimann, habilitierter Politikwissenschaftler und Privatdozent an der FU Berlin, leitete 17 Jahre lang die Historische Kommission beim Berliner SPD-Landesvorstand. Wir veröffentlichen die Würdigung für unser Abteilungsmitglied, die in der Berliner Stimme erschienen ist.
„Gedächtnis der Berliner SPD“
Jan Stöß: Dank an den Vorsitzenden der Historischen Kommission Siegfried Heimann
Der Blick in die Geschichte hat für die Sozialdemokratie eine ganz besondere Bedeutung. Wie keine andere Partei ist sie geprägt von den historischen Auseinandersetzungen, von den Kämpfen um soziale Gerechtigkeit, von Verboten und von Verfolgung. Über 150 Jahre lang hat sie ihre Werte in diesen Kämpfen bewahrt und aktiv gestaltet, was heute Geschichte ist.
Aus ihrer Geschichte bezieht die Sozialdemokratie immer wieder neue Kraft, sie ist zudem ein wichtiger Kompass für die aktuelle Politik. Einer, der wesentlichen Anteil an dieser Orientierung hat, ist Siegfried Heimann. Mit Gedenkveranstaltungen, Broschüren und Vorträgen haben er und die Mitglieder der Historischen Kommission beim Landesvorstand der Berliner SPD die Erinnerung an wichtige Ereignisse, aber auch an die Schicksale von vielen engagierten Berliner Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten wach gehalten. Wenn Siegfried Heimann jetzt nach 17 Jahren den Vorsitz der Historischen Kommission niederlegt, ist das ein Einschnitt für die Berliner SPD. Denn wie kein anderer verkörpert er das Gedächtnis der Berliner SPD.
In der Erinnerungskultur unserer Abteilung Friedenau hat der 15. Januar einen festen Platz. An diesem Tag trafen wir uns wieder an der Cranachstraße 58, dem Wohnhaus von Rosa Luxemburg von 1902 bis 1911, um Ihrer zu gedenken.
Zu dieser überparteilichen Gedenkfeier war die große Baumscheibe vor dem Haus, auf dem auch die Gedenktafel sehr prominent steht, ein Meer von roten Blumen. Die SPD Friedenau, die Friedensinitiative Schöneberg, Bündnis 90/Die Grünen, die Linken und auch die KPD haben der großen Friedenskämpferin gedacht und sie mit roten Blumengestecken geehrt.
Willy Brandt "war ein Politiker, der so war, wie man sich als junger Mensch sein Heimatland wünschte, in all seiner Zerrissenheit," beschreibt der "Stern" die Aura dieses einzigartigen Politikers: "Entweder man liebte ,Willy', oder man hasste ihn. Kalt gelassen hat er niemanden."
Sozialdemokraten haben Willy Brandt geliebt. Und seine Gegner damals zollen ihm heute ohne Abstriche großen Respekt. Der SPD-Parteivorstand sucht deshalb zum 100. Geburtstag Eure/Ihre Eindrücke zu Willy Brandt:
(Foto: Bundesarchiv)
Berlin war um 1900 die Hauptstadt der deutschen Sozialdemokratie und Zentrum der europäischen Arbeiterbewegung. Ihre führenden Köpfe August Bebel, Rosa Luxemburg, Eduard Bernstein und Karl Kautsky wohnten und arbeiteten bevorzugt in Schöneberg, in der seit 1898 selbstständigen und selbstbewussten Stadt vor den Toren von Berlin - oder im unmittelbar angrenzenden Friedenau.
Schöneberg war ein Nest der politischen Denker und Akteure der Sozialdemokratie. Gleich zwei Abteilungen des Kreises Tempelhof-Schöneberg nahmen das zum Anlass, auf öffentlichen Stadtspaziergängen zu den Orten zu wandern, die heute noch den Geist der prominenten und unvergessenen sozialdemokratischen Persönlichkeiten atmen.
„Meine neue Adresse wird ab 1. die Wielandstraße 23 sein“ schrieb Rosa Luxemburg 1899 an einen Freund, nachdem sie aus der Schweiz nach Berlin übergesiedelt war, um hier im Zentrum der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands mitzuwirken. Sie wohnte in der Wielandstraße zur Untermiete. 1902 zog sie dann in Friedenau in eine eigene Wohnung in der Cranachstraße 58 um, wo sie bis 1911 lebte.
Am 15. Januar 2013 gedachte die SPD Friedenau des Jahrestages der Ermordung von Rosa Luxemburg, die einst von 1902 bis 1911 in Friedenau in der Cranachstraße 58 gewohnt hatte. Am 15. Januar 1919 war die einstige Wortführerin der linken Sozialdemokratie von Mitgliedern der rechten Freikorps heimtückisch ermordet worden. Karl Liebknecht, der zusammen mit ihr verhaftet worden war, erlitt das gleiche Schicksal. Die Mörder wurden nie bestraft.
Anläßlich des 80. Todestages von Eduard Bernstein (1850-1932) verneigten sich am 18. Dezember 2012 Genossinnen und Genossen an seinem Grab auf dem Schöneberger Friedhof Eisackstraße und legten ihm zu Ehren Kränze mit roten Nelken und Rosen nieder. Eduard Bernsteins Wirken hat die 150-jährige Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands entscheidend mitgeprägt, sein Name wird im Jubiläumsjahr der SPD 2013 mit an erster Stelle stehen.
Nachdem Bersteins Grab von der Liste der Ehrengräber Berlins entfernt wurde, hat die SPD Friedenau eine Patenschaft für die Grabpflege übernommen.
Nachricht vom 25.11.2011: "Angriff auf die Erinnerung" (Der Tagesspiegel) Hierzu auch eine Stellungnahme von Mechthild Rawert, MdB vom 28. November 2011.
In der Stierstraße in Friedenau wurden am 21. Oktober 2011 zwölf neue "Stolpersteine" eingeweiht. Sie erinnern an jüdische Mitbürger, die während des Nationalsozialismus ermordet wurden. Insgesamt sind in der Stierstraße nunmehr 54 Stolpersteine im Boden eingelassen.
14.05.2024, 19:30 Uhr SPD Friedenau: Offene Vorstandssitzung
25.05.2024, 10:00 Uhr SPD Friedenau: Infostand
28.05.2024, 19:30 Uhr SPD Friedenau: Mitgliederversammlung
Mitgliederversammlung zum Thema Europa: Referentin Sandra Hildebrandt
02.06.2024, 10:00 Uhr SPD Friedenau: ADFC-Fahrrad-Sternfahrt
06.05.2024 16:57 Medienkommission der SPD – Verstöße gegen den Digital Services Act zeitnah und effektiv ahnden
Im Februar 2024 ist der europäische Digital Services Act vollständig in Kraft getreten. Die Medienkommission des SPD-Parteivorstandes setzt sich für eine wirksame Umsetzung ein. Heike Raab und Carsten Brosda erklären nach ihrer Sitzung am 06. Mai 2024 dazu: „Mit dem europäischen Digital Services Act (DSA) sollen Sicherheit und Transparenz im digitale Raum verbessert werden. Dazu… Medienkommission der SPD – Verstöße gegen den Digital Services Act zeitnah und effektiv ahnden weiterlesen
04.05.2024 21:14 Helge Lindh zum Tag der Pressefreiheit
Pressefreiheit unter Druck Die Pressefreiheit ist ein wichtiger Baustein unserer Demokratie. Der internationale Tag der Pressefreiheit macht auf die aktuellen Missstände und Bedrohung auf unabhängigem Journalismus weltweit aufmerksam. Auch hierzulande müssen wir Pressevertreter:innen wirksam schützen, sagt Helge Lindh. „Die freie Berichterstattung ist ein Eckpfeiler unserer Demokratie und ein unveräußerliches Grundrecht – nicht nur am Tag… Helge Lindh zum Tag der Pressefreiheit weiterlesen
25.04.2024 07:25 Präsentation der Europawahl-Kampagne mit Katarina Barley und Kevin Kühnert
Die Spitzenkandidatin Katarina Barley stellt gemeinsam mit Generalsekretär Kevin Kühnert die Europawahl-Kampagne der SPD vor. Neben den inhaltlichen Schwerpunkten stehen die Plakatmotive im Fokus der Kampagnenpräsentation. Die Präsentation findet statt am Donnerstag, den 25. April 2024 ab 14:30 Uhr Sei Live dabei: https://www.youtube.com/watch?v=RKixH1Am-GA
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