Der Friedhof Eisackstraße am Innsbrucker Platz ist ein traditioneller Schöneberger Friedhof mit wunderbarem Altbaumbestand aus dem 19. Jahrhundert. Seit 2006 aufgelassen, finden dort keine Bestattungen mehr statt. Umso erfreulicher ist es, dass das grüne Friedhofsquartier sich langsam in einen gepflegten Park mit mächtigen Bäumen verändert, in dem bestehende Gräber noch liebevoll von den Angehörigen gepflegt werden.
Hier wurde der bedeutende sozialdemokratische Vordenker und Theoretiker Eduard Bernstein, geboren am 6. Januar 1850 in Berlin-Kreuzberg, gestorben am18. Dezember 1932 in Berlin-Schöneberg mit 83 Jahren beigesetzt.
Die Verdienste Eduard Bernsteins für die Sozialdemokratische Partei Deutschlands sind außergewöhnlich. Der Nachruf auf ihn, den die Vossische Zeitung am 19. Dezember 1932 veröffentlichte, macht das mehr als deutlich.
Seit 2010, als die Berliner Senatskanzlei entschied, die Ehrengrabwürde für Eduard Bernstein nicht zu verlängern, pflegen und schmücken die Bernstein-Patinnen der SPD Friedenau Ingeborg Ludwig, Dorothee Mortensen, Eva Liebchen und Gudrun Blankenburg regelmäßig das Grab, um es nicht schutzlos zu lassen. So präsentierte sich in diesem Sommer das blumengeschmückte Grab mit dem ästhetischen Grabstein einer chinesischen Delegation der Universität Wuhan, die auf Spurensuche nach den historischen Orten der Sozialdemokratie Deutschlands Berlin besuchte.
Leider liegt bis jetzt, trotz Zusagen der Senatskanzlei, in 2015 über die erneute Anerkennung der Grabstätte Eduard Bernsteins als Ehrengrab des Landes Berlins zu entscheiden, keine positive Zusage vor.
Gudrun Blankenburg