Anerkennung ausländischer Hochschulabschlüsse in Landeshoheit progressiv umsetzen - Fair und sozial im Sinne der Betroffenen
Die Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt Tempelhof-Schöneberg ersucht die Landesparteitagsdelegierten der SPD Berlin, sich für ein Anerkennungsverfahren im Sinne der Betroffenen einzusetzen.
Die demographische Entwicklung der Gesellschaft und der daraus resultierende Fachkräftemangel haben eine Diskussion neu entfacht, die nunmehr seit einem Vierteljahrhundert geführt wird. Hierbei geht es jedoch weniger um die Anerkennung von Lebensleistungen und identitätsbildender Berufung durch den Beruf unserer betroffenen Mitmenschen als viel eher um die Verwertbarkeit der Menschen auf dem deutschen Arbeitsmarkt.
Es ist unsere Aufgabe als die bildungs- und sozialpolitische Instanz im Berliner Parteienspektrum Sorge zu tragen, dass eine gesetzliche Regelung für die Prüfung und Anerkennung im Ausland erworbener Hochschulabschlüsse (in Landeshoheit) keine sozialen Hürden darstellt und Nachqualifikationen im Sinne unseres Antrages (Antrag XX/I/2012) für die Betroffenen ermöglicht. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die „Musterregelung“ der Kultusministerkonferenz zur Anerkennung im Ausland erworbener Hochschulabschlüsse in Landeshoheit nicht den Ansprüchen sozialdemokratischer Bildungs-, Sozial- und Arbeitsmarktpolitik entspricht.
Die Berliner SPD kann mit diesem Antrag als gutes Beispiel im Bund vorangehen und im Sinne der betroffenen Menschen eine sozial akzentuierte gesetzliche Regelung für mehr Chancengleichheit auf dem Berliner Arbeitsmarkt implementieren. Wir bitten alle Landesparteitagsdelegierten, diesem sozialdemokratischen Anliegen zu folgen und für unseren -Antrag XX/I/2012- „Anerkennung ausländischer Hochschulabschlüsse in Landeshoheit“ zu stimmen.
Orkan Özdemir (Vorsitzender der SPD AG Migration Thf-Sbg)