Kopfpauschale: Milliardengeschenk für Reiche zulasten der Steuerzahler

Veröffentlicht am 19.11.2009 in Gesundheit

Die schwarz-gelben Pläne für eine Kopfpauschale in der Gesetzlichen Krankenversicherung würden den Steuerzahler bis zu 39 Milliarden Euro jährlich zusätzlich kosten - um niedrigere Beiträge von Wohlhabenden auszugleichen. Das belegt eine aktuelle Studie der Uni Köln.

Mit der Kopfpauschale will die schwarz-gelbe Koalition das Solidaritätsprinzip gleich dreifach aufkündigen: starken Schultern sollen weniger tragen als Schwache, Versicherte in reichen Bundesländern haben Vorteile gegenüber denen in armen Ländern und Arbeitgeber soll sich an künftigen Kostensteigerungen im Gesundheitswesen nicht mehr beteiligen. Die extreme soziale Schieflage will Schwarz-Gelb über das Steuersystem in Teilen abfedern.

Das würde den Staat aber zusätzliche Belastungen in zweistelliger Milliardenhöhe bescheren.

Denn nach dem Konzept der Kopfpauschale würde alle Versicherten gleich viel bezahlen - der Bankdirektor genauso viel wie seine Haushaltshilfe. Im Ergebnis würden Wohlhabende deutlich entlastet. Geringverdiener müssten aber tiefer in die Tasche greifen und sollen darum über das Steuersystem wieder entlastet werden. Nach einer Studie der Universität Köln, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt, würde dies den Staat zusätzliche 36 bis 39 Milliarden Euro jährlich kosten. Die Einsparungen der Wohlhabenden müssten also alle Steuerzahler ausgleichen.

Die Gesundheitsexperten der Uni Köln gehen bei ihren Berechnungen von einer Kopfpauschale in Höhe von 125 beziehungsweise 145 Euro aus - abhängig davon, ob der Kreis der Einzahler wie bisher auch aus Versicherten mit eigenem Einkommen, oder aus allen erwachsenen Mitgliedern der Gesetzlichen Krankenversicherungen besteht.

Im ersten Fall wären für eine soziale Abfederung zusätzliche Mittel in Höhe von 35,66 Milliarden Euro pro Jahr notwendig. Im zweiten Fall sogar 38,66 Milliarden Euro jährlich. Einen Anspruch auf finanziellen Ausgleich über das Steuersystem hätten mindestens 35,95 Millionen Personen, das sind fast 71 Prozent aller Mitglieder der Gesetzlichen Krankenversicherung.

Das bedeutet vor allem bürokratische Belastungen für Rentner, Familien, Teilzeitbeschäftigte und Studenten, erklären die Verfasser der Studie. Besonders belastet würden Personen mit flexiblen Beschäftigungsverhältnissen. Wegen der von Monat zu Monat unterschiedlichen Einkommenssituation wären sie unter Umständen gezwungen, alle vier Woche einen neuen Antrag auf steuerlichen Sozialausgleich zu stellen.

 

Termine

Alle Termine öffnen.

08.05.2024, 17:00 Uhr Stolperstein-Putzaktion anlässlich des Tags der Befreiung
 Gemeinsame Putzaktion mit Kevin Kühnert, MdB

14.05.2024, 19:30 Uhr SPD Friedenau: Offene Vorstandssitzung

25.05.2024, 10:00 Uhr SPD Friedenau: Infostand

28.05.2024, 19:30 Uhr SPD Friedenau: Mitgliederversammlung
 Mitgliederversammlung zum Thema Europa: Referentin Sandra Hildebrandt  

Alle Termine

Aktuelle Artikel der SPD Friedenau

WebsoziInfo-News

06.05.2024 16:57 Medienkommission der SPD – Verstöße gegen den Digital Services Act zeitnah und effektiv ahnden
Im Februar 2024 ist der europäische Digital Services Act vollständig in Kraft getreten. Die Medienkommission des SPD-Parteivorstandes setzt sich für eine wirksame Umsetzung ein. Heike Raab und Carsten Brosda erklären nach ihrer Sitzung am 06. Mai 2024 dazu: „Mit dem europäischen Digital Services Act (DSA) sollen Sicherheit und Transparenz im digitale Raum verbessert werden.  Dazu… Medienkommission der SPD – Verstöße gegen den Digital Services Act zeitnah und effektiv ahnden weiterlesen

04.05.2024 21:14 Helge Lindh zum Tag der Pressefreiheit
Pressefreiheit unter Druck Die Pressefreiheit ist ein wichtiger Baustein unserer Demokratie. Der internationale Tag der Pressefreiheit macht auf die aktuellen Missstände und Bedrohung auf unabhängigem Journalismus weltweit aufmerksam. Auch hierzulande müssen wir Pressevertreter:innen wirksam schützen, sagt Helge Lindh. „Die freie Berichterstattung ist ein Eckpfeiler unserer Demokratie und ein unveräußerliches Grundrecht – nicht nur am Tag… Helge Lindh zum Tag der Pressefreiheit weiterlesen

25.04.2024 07:25 Präsentation der Europawahl-Kampagne mit Katarina Barley und Kevin Kühnert
Die Spitzenkandidatin Katarina Barley stellt gemeinsam mit Generalsekretär Kevin Kühnert die Europawahl-Kampagne der SPD vor. Neben den inhaltlichen Schwerpunkten stehen die Plakatmotive im Fokus der Kampagnenpräsentation. Die Präsentation findet statt am Donnerstag, den 25. April 2024 ab 14:30 Uhr Sei Live dabei: https://www.youtube.com/watch?v=RKixH1Am-GA

Ein Service von websozis.info